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Gedichte über ohne Altersbegrenzung - Seite 87


Prost oder Prosit?!

(Ein wohlmeinender Toast auf einen ordentlichen Schwips zum Jahresende …)

Das Jahr nun vorbei, zu End, herum
Entlass ich euch gern in Frieden drum
Jedoch mit der Bitte um baldige Entspannung
Und mit etwas Alkohol in heilige Verbannung

Ob nun Bier
Ein Gläschen da und eines hier
Ob Rum ob Sekt
es hat immer noch geschmeckt

Ob ein Glas Remy Martin
Tout droit dans mon Jardin
Ob ein Glas Contreau
Avec moi, le grand oisaeu

Im Gesicht die Nasenspitze, die vorne etwas rot
Röstet man zum Weine gerne auch mal Brot
Das hebt die Laune und die Stimmung, schmeckt dazu sehr gut
Löst die Zunge, befreit die Sinne und macht dem Menschen Mut

Der gute Tropfen scheint ein Muss, belebt er doch den Geist
Birgt so manchen Hochgenuss, der sich dann beweist
Öfters durch Gesang und Sprüche, zu denen man dann lacht
als des beschwipsten Menschen wahre kommunikative Macht ...

Sogar in der Kirche wird getrunken
Im Kelche dort des Christen Blut
Das Turibulum hat zumeist gestunken
Gar machtvoll zieht an des Teufels Glut

Im Rausch der Größe zu triumphieren
Über jedwedes menschliche Organ
Über organisiertes Herumstudieren
Nach des geliebten Verstandes Plan

Was nüchtern für uns, weil zu groß, unmöglich
Seis zu widerspenstig, zu stur oder wenig löblich
Wirkt nach zwei drei Gläschen durchaus niedlich
Je nach Art des Weines sogar gewissermaßen lieblich

Prickelnd herb das gemeine Abenteuer
Erhebt der Staat darauf Spirituosensteuer
Die dann vom Konsumenten einkassiert
Der reagiert dann völlig ungeniert

Indem er legal ererbten Freiraum nach Vermögen nützt
Ihn zur Not mit Aggressivitäten schützt
Um sich anderseits lachend zu ergeben
Mit guten Freunden leise lächelnd bis trunken grölend zu entschweben

Wobei die irdisch seelische Entfaltung
Entgegenläufig der inneren Enthaltung
Es wächst mit der Befreiung von der Pflicht
Des Menschen Meinung, deren Gewicht

Der reale Fakt tritt leisen Schritts zurück
Macht Platz für des Momentes kurzes Glück
Sensibilisiert uns für die feinen Sinne
Erlöst die verkrampfte inn‘re Stimme

Da gibt es nichts das Schöner, Größer, Weiter
Sinnt man in beschwipstem Kopfe heiter
Als das durch Partnerliebe fortgetragen sein
Verliert sich das Gleichgewicht jedoch schon an einem kleinen Stein

Um die transzendente Übersicht über Alkohol und Drogen
Sind wir Menschen sicherlich im Grunde wohl betrogen
Denn wer sich oft berauscht und damit glücklich wähnt
Der sich zuletzt ganz bestimmt um des Lebens Inhalt und dessen Länge grämt

Dazu sind die Menschen grundverschieden
Je nach Rausch hat man sich gar gemieden
Am Gebaren erkennt man dann später leicht
Wen man gut leiden kann und wem man besser weicht

***

Wenn wir also gewogen miteinander Toasten
Statt misslaunig und unlustgeplagt zu Prosten
Sind wir uns hold und ganz sicher auch bewusst
Man hat‘s gekonnt, gewollt und nicht gemusst …


© Auris cAeli
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Ein Traum lll...

Was ist das für ein Lärm,
wo bin ich hier?
Wälze mich hin und her, es ist dunkel,
etwas zu erkennen ist schwer,

unter mir der Boden schwankte,
höre von Fern fremde Geräusche,
Geschnatter, Bellen und Knarren,
Quaken, Quitschen und Lachen,

im Dämmerlicht schlug ich die Augen auf;
dicke Taue von der Decke hängen,
Holzfässer aneinanderschlagen,
erstarre, kann mich nicht bewegen,

strenger Geruch durch die Nase weht,
blicke mich um, wo bin ich nur?
Höre wispernde, schabende Laute,
so, als wären Ratten hier zuhause.

Ganz allmählich wurde mir klar,
es konnte gar nicht anders sein,
auf einem alten Schiff ich mich befand,
spitzte die Ohren, lauschte gespannt.

Modrige Stufen ich nach oben stieg,
wollte meinen Augen nicht trauen,
wer mich hier empfing,
auf den Planken spazieren ging.

Hänsel und Gretl mir entgegenkamen,
ohne ein Wort mich an die Hände nahmen,
auf Deck ein Tannenwald sich erstreckte,
ein Wolf dort saß, die Zähne bleckte.

Mitten im Wald ein Spiegel stand,
für die schönste Königin, wie sie fand,
eine runzelige Hexe, rümpfte kichernd die Nase,
was die Königin nicht wusste, sie war ihre Base.

Gretel auf ein kleines Häuschen zeigt,
auf der Zinne ein Rabe Ausschau hielt.
mit Lebkuchen und Zuckerwerk verziert,
dort gab es gutes Essen, immer bereit.

Wusste gar nicht wie mir geschah,
aus einer Wolke über mir fiel Schnee sogar,
Frau Holle schüttelte ihre Betten aus,
das Sternentalerkind fing alle Flocken auf.

Gut versteckt unter dichten Tannenzweigen
ein Männlein singend um ein Feuer tanzte,
es drehte sich im Kreise, jauchzte und lachte,
am Gürtel ein goldener Schlüssel prangte.

Der Mann im Mond, der von oben sah, was hier geschah,
war müde und gähnte, seine Laterne löschte
für diese Nacht,...da bin ich aufgewacht


20.04.2023 © Soso
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