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Gedichte über den Menschen - Seite 231


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Kompliment an den Bruder

Einmal versagte ihm sein Herz.
Es gab dadurch einen riesen Schmerz.
Sie hatte sich von ihm abgewendet.
Einen Abschiedsbrief hatte sie nie gesendet.

Nach 25 Jahren Ehe hatte sie keine Lust,
nein, ihr stand nach einer Brust.

Zwei Kinder hatte sie ihm geboren.
Er hatte ihr ewige Treue geschworen.
Sie hat es mit ihrem Schwur nicht enrst genommen,
drum ist eines Tages dieser Abschied gekommen.

Sie fühlt sich jetzt zu Frauen hingezogen.
Hatte sie damit nur die Wahrheit verbogen?

Die Kinder waren außer Haus
und schon wurde aus dieser grauen Maus
eine Zuckerpuppe einer Partymaus.

Er ragt sich, was haben andere, was er nicht hat.
Gemeinsam teilten sie sich Stube, Küche und Bad.
Dies 25 Jahre lang.
Zählte er nicht mehr als ihr Ehemann?

Geld, Kraft und Liebe hatte sie von ihm genommen.
Was hat er dafür zurück bekommen?
Kein Verständnis, kein Entgegenkommen, keine Treue.
Den Versuch an der Ehe festzuhalten, ist das einzigste, was er bereue.

Liebe und Hass können so nah beieinander sein.
Wie dies zustande kommt, finde ich kein Reim.
Jetzt nach 10 Jahren Trennung, denkt sie, da war doch noch etwas.
Eigentlich hatte ich doch mit meinem Mann ziemlich viel Spass.

Er aber nach freiem Fall wieder fast oben auf.
Er gibt nichts mehr da drauf.
Freundschaft hatte er ihr angeboten.
Seine neue Frau sagte: "Laß ab Deine dreckigen Pfoten".

Die Frau wollte ihren Mann wieder zurück haben.
Sie ist wirklich schlimmer wie Küchenschaben.
Meinem Bruder geht es heut einigermaßen wiedr gut.
Das er dies geschafft hat, davor ziehe ich meinen Hut.
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Klassentreffen

Hallo ihr Nachbarn, Nichten und Neffen
demnächst gibt es unser Klassentreffen.
Schöne Männer und Frauen werden kommen,
erinnere ich mich noch verschwommen.
Die Schulzeit ist schon so lange her,
da fällt die Erinnerung schwer.

Ich hoffe, dass noch alle leben,
sich ein Stelldichein hier geben.
Ist auch der junge Putz lädiert,
dann wird halt etwas aufpoliert.
Mit Puder, Rouge und Lippenstift
so mancher seine Jugend trifft.

Und mancher sich auch eingesteht,
das eigne Haar ist längst verweht.
Stützt die Adern auch nur Alterskalk,
aus den Augen lacht der alte Schalk.
Egal, ob als Mädchen oder Bengel,
wir sind und waren alle keine Engel.

Das Klassenbuch sei unser Beweis,
es gab nicht nur Streben und Fleiß.
Namen sind zwar Schall und Rauch,
doch sie helfen beim erkennen auch.
An die erste Liebe, zart und still,
sich keiner öffentlich erinnern will.

Dabei sind diese Jugendbande
auf der Welt doch keine Schande.
Und die Einträge im Klassenbuch
sind doch nur des Lehrers Fluch,
um zu lindern den eigenen Frust,
oder rein aus des Dichters Lust.

Jeder wollte etwas zu uns sagen,
selbst an den lauten Fahrschultagen.
Beim Unkraut ziehen, Spaten drehen
ist doch immer etwas geschehen.
Es wurden keine Fotos gebraucht,
weil doch viele heimlich geraucht.

Wenn wir nun zusammen kommen,
wird ein edler Schluck genommen.
Und wenn sich manch Lehrer traut,
wird es lustig und schulisch laut.
Die Schule muss ich nicht nennen,
die wird wohl jeder selber kennen.

Stört der Krach, nehmt es als Test,
auch ihr habt mal ein Klassenfest.

07.02.2014 © Wolf-Rüdiger Guthmann
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