Gedichte Über Mahnung - Seite 28

Naturwunder

Die Natur schenkt uns wunderbares
Staunend zu sehen, alleine nur die Insekten
Sehen welch feine Flügelchen
Winzig klein und doch so facettenreich
Jedes einzelne Härchen zu erkennen

Der Schmetterling so farbenfroh
Der Admiral auf den Blüten des Efeu
Schwingt sich von Blüte zu Blüte
Die Libelle, die Heuschrecke oder der Grashüpfer
Schweben und hüpfen über die Wiesen

Der Marienkäfer mit seinen Punkten
Oder die Gottesanbeterin
Sitzt still und wartet auf Beute
Selbst die schnöde Schmeißfliege
Wie sie schimmert in blau oder grün

Das imposante Hirschkäfer Männchen
Mit dem gewaltigen, großen „Geweih“
Alles Wunderwerke der Natur
Sollten wir nicht viel mehr auf die Natur achten
Um all diese Wunder zu bewahren

Alle Lebewesen auf dieser Welt
Haben ihre Daseinsberechtigung
Und sind doch alle so schützenswert
Verdienen Aufmerksamkeit und unseren Schutz
Sind außergewöhnlich, der Mensch sollte es auch sein!

© Ingelore Jung
1. September 2019

Nekropolis

Die Wände färben sich Leichengrün
Schimmelmoos wächst, Pelzblüten blühen
Beulen Wachsen, platzen wie Pickel
Glubschende Augen sich muskellos in ihren Höhlen drehen
Was ist das hier für ein grausamer Ort?
Bitte, ich will ganz schnell von hier fort!
Plötzlich fixieren sich, die vielen toten Augen auf mich
Zittern gebannt, wie gelenkt von einem wahnsinnigen Verstand
Ich krümme mich im starken Krampf
Wird zum Todeskampf, mit meinen Taten ringe ich
Die Schuld, mit starrer Hand erdrosselt sie mich
Die Blicke meiner Opfer, halten mich gebannt
Bohren sich grausam langsam, Löcher durch den Geist
Unsichtbare Zähne graben sich ins Fleisch, es erbleicht
Gedärme mir auf links gedreht
Das Herz zieht sich zusammen, implodiert
Was hab ich mir nur angetan…
Jetzt ist schnell tot zu sein der einzige Plan
Im Vergessen liegt Erlösung
Meine einzige ewig schwarze Hoffnung
…
Doch dieser Raum ist mein Zuhaus
Der Seele Geist, lässt keine Wahrnehmung mehr raus
Zeitlos quält mich dieser Ort
Die Hölle hat kein Feuer, für jeden anders,
Und nie mehr lässt sie mich fort

JC

Waldspaziergang

Ein Herbsttag im Sonnenschein
Die Strahlen wärmen die Haut
Ein Lächeln huscht übers Gesicht
Unter den Füßen raschelt das Laub
Das Blattwerk verfärbt sich schon
Sollte strahlen in den schönsten Farben
Wäre doch alles so idylisch

Wenn nicht jeder Baum
Mich so sehr berühren würde
Bei meinem Spaziergang
An diesem schönen Herbsttag
Da ist es mir so, als würde
Jeder Baum schluchzen und weinen
An dem ich vorbeikomme

Sein Blätterwerk beim näheren Blick
So unwirklich und täuschend
Gerollte grün braune Blätter
Die Rinde arg zerfressen
So viele dürre Äste
Die stolze Krone so kümmerlich
Er ist dem sterben so nah

So fleht mich jeder Baum
Dem ich heut weiter begegne
Total verzweifelt an
Ich höre deutlich seine Rufe
Rette mich, rettet uns
Ich, wir sind doch so wichtig
Für saubere Luft, für euer Leben
Lasst mich, lasst uns doch nicht sterben!

© Ingelore Jung
September 2019