Ein Lurch geht spazieren,
niemand will ihn chauffieren,
niemand will ihn tragen,
sich mit ihm abplagen.
So ging er allein,
über Stock über Stein,
hinunter zum Bach,
noch nicht richtig wach.
Er wusch sein Gesicht,
die Füße, den Bauch,
die Augen nicht,
die Brille vergaß er auch.
So lief er nun munter
den Pfad hinunter,
hin zu den Steinen,
großen und kleinen,
wechselwarm, heiß,
wärmend mit Fleiß.
Dort lag der Lurch,
schlief den Tag durch,
fraß viele Fliegen,
die konnt er gut kriegen.
Dann kam die Nacht,
weckte ihn sacht.
Die Steine so kalt,
leblos und alt.
Nun ging der Lurch,
nach Hause zu finden,
durch viel Gras durch,
unter Birken und Linden.
Schnell war er daheim,
doch er war nicht allein;
die Schwestern und Tanten,
Cousinen, die rannten,
Freunden, Bekannten,
und wie sie sich nannten.
Hunderte schien es
und doch viele mehr,
wuselten hier die Lurche umher.
So waren die Lurche,
bei Tage, bei Nacht,
wann immer der Windhauch
weckte sie sacht.
Ein Lurch geht spazieren,
niemand will ihn chauffieren,
ihm helfen, ihn tragen,
sich mit ihm beladen;
so geht er allein
- es muss wohl so sein.
Sept. 2004
copyright Lilly Lime