Jetzt sitz ich hier und denk, da war
Doch schon mal was mit Kraft und Haar
Bei einem, der verliebt war
Der schöne, starke Samson war’s
Der war Dank seines langen Haars
Anscheinend unbesiegbar
Bis er dem falschen Weib verfiel
Das ihn allein, weil Geld im Spiel
Mit viel Geschick umgarnte
So raffiniert und so gezielt
Dass er’s für wahre Liebe hielt
Vom wahren Grund nichts ahnte
Delilah hieß die heiß Begehrte
Die sich ihm solang nicht verwehrte
Bis ihr der Langbehaarte
Sein Geheimnis offenbarte
Worauf sie ihm das Haupthaar scherte
Des Nachts, als er sich nicht groß wehrte
Weil er nämlich viel zu tief
Und fest in ihren Armen schlief
Ob es tatsächlich so geschehn –
Ich lass das einfach mal so stehn
Denn Samson und Delilah trifft
Man so nur in der „Heil`gen Schrift“
-
Und wo wir grade bei den Haaren
Sind, beziehungsweise waren
Genau in eben diesen lagen
Sich in längst vergangnen Tagen
Waren schon seit Ewigkeiten
Keiner weiß um was, am Streiten
Warum sie bis aufs Blut verkracht
Vermutlich ging’s um Geld und Macht
Oder waren’s bloß Lappalien
Um die es ging in Norditalien
Um die sich zwei Familien stritten
Vor allem ihre Kinder litten
Unter diesem blanken Hass
Das Ganze endet ziemlich krass
Für Romeo und Julia
Treibt beide in den Tod fürwahr
Ob es tatsächlich so geschehn –
Ich lass das einfach mal so stehn
Wahrscheinlich existierten die
Zwei nur in Shakespeares Fantasie
-
Noch kurz erwähnt sei die Geschichte
Die insoweit eine schlichte
Geht es doch in aller Klarheit
Darin um die schlichte Wahrheit
Die Geschichte einer Liebe
Die kein Shakespeare schöner schriebe
Ob er nun maßlos übertriebe
Oder bei den Fakten bliebe
Cäsar und Cleopatra
Waren in der Tat ein Paar
Auch wenn es nicht, zugegeben
Gleich die Liebe war fürs Leben
Brachten es doch immerhin
Römer und Ägypterin
Auch ganz ohne Kamm und Schere
Als Liebespaar zu Ruhm und Ehre
-
Moment! Was tue ich bloß hier?
Kann’s sein, dass ich philosophier
Über das Schicksal andrer Paare
Und die Bedeutung ihrer Haare
Während ich dich grad verlier
Was ist denn nur los mit mir
???