Sortieren nach:

Gedichte über den Glauben - Seite 80


Nikolaus von Myra

Im Jahr Dreihundertdreiundvierzig
verstarb ein Mann mit über Siebzig.
Der Greis, dem ging der Atem aus,
tat Wunder und hieß Nikolaus.

Das Reich in West und Ost geteilt,
worüber Rom nicht sehr erfreut:
Denn Caesar Ost lud gern zum Tanz
in eine Stadt namens Byzanz.

Dort liebte, aß und trank man viel,
vergnügte sich beim Kartenspiel
und feierte zum Klang der Lyra –
derweil man Hunger litt in Myra.

In Myra lebte Nikolaus
als Priester nicht in Saus und Braus,
erweckte Tote, half den Kranken,
verwies die Reichen in die Schranken.

Bewahrte einen Delinquenten,
daß sie den Kopf vom Rumpf ihm trennten.
Frech klaute er des Kaisers Korn,
erregte dennoch keinen Zorn.

Und weil er stets beim Helfen eilig,
war Nikolaus schon sehr bald heilig.
Deshalb kam seiner Karriere
als Bischof nichts mehr in die Quere.

Doch auch ein Wundertäter in der Not
ist eines Tages plötzlich tot.
Dezember war’s, der sechste, glaubt man,
als Niko starb, des Bistums Hauptmann.

Im roten Mantel, roter Hos’
kennt man ihn heut’ als „Santa Clause“.
Man nennt ihn auch den „Weihnachtsmann“,
der alles weiß und alles kann.

Den „Kids“ weltweit bringt Klaus Geschenke,
manchmal sogar US-Getränke.
All jenes wird von ihm vollbracht
einzig in einer Winternacht.

Ganz sicher weiß man eine Sache:
Altgriechisch war wohl Nikos Sprache.
Er ging zu Fuß mit schweren Schritten
und flog auch nicht im Rentierschlitten.

Selbst wenn ihr euch darüber wundert:
Wo Niklaus lebte nach Dreihundert,
war es nicht arktisch, sondern heiß,
doch niemand trank dort Coke on ice!

Nikolaos hieß er und nicht „Santa“,
lebte in Myra, weit von Atlanta.
Er wirkte in Kleinasiens Städten,
nicht in L.A. oder Manhattan.

© Micha Schneider
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


Anzeige


Die Maske, Du wirst es kaum glauben, lässt tiefer blicken durch die Augen.

Es war einmal die Zuversicht,
Ihr wisst schon, die uns schenkt das Licht.
Uns Hoffnung schenkt, voran zu geh'n,
denn Hoffnung ist's, lässt uns nicht steh'n.

Wir vorwärts zieh'n, niemals zurück,
denn vorne dort, dort steht das Glück.
Zurück zu schauen, das macht uns krank,
es hilft uns nicht, schenkt keinen Dank.

Doch Zuversicht wirkt heutzutage,
stattdessen schon wie eine Plage.
Ein Lächeln wird zurückgewiesen,
der Hohn wird bitter hochgepriesen.

Die Sonne wird nicht mehr geseh'n,
wir wirken hilflos, dumpf das Fleh'n.
Die Hand, die einstmals Hilfe gab,
sie findet nun des Zornes Grab.

Doch die da oben, lachen nur,
sie bringen jeden aus der Spur.
Dem zu vertrauen, was nur noch lügt,
das selbst die Dummheit sich verbiegt.

Für was sind wir noch zu gebrauchen,
wir kämpfen, kriechen und wir fauchen.
Den Geist versucht man klein zu stauchen,
bis wir verhungern, Leb' aushauchen.

Die Maske soll das Leid verdecken,
den Optimismus gar verstecken.
Doch eins, das haben sie vergessen,
wir lassen uns nicht mehr erpressen.

Denn unsere Augen leuchten heller,
und unsere Herzen strahlen greller,
als jede noch so dunkle Macht,
drum blickt in Augen, gebt gut Acht.

Die Augen sagen Dir was fehlt,
die Augen sagen, was jetzt zählt.
Es zählt die Hoffnung und das Glück,
erneut nach vorn, nicht mehr zurück.

Blick' Dich doch einfach einmal um,
dann wirst Du sehen, ob schlau, ob dumm.
Der Dumme kann es nicht verbergen,
sieh' in die Augen: Trümmer, Scherben.

Lass uns gemeinsam vorwärts streben,
lass uns den Schwachen noch mehr geben.
Und wenn Du Gutes hast getan,
bricht Sonne sich durch Auge Bahn.

Ich schenk' Dir Mut und noch mehr Liebe,
mein Herz ich öffne, an Dich schmiege.
Sieh' tief hinein, in mein Gesicht,
ich bin das Glück, die Hoffnung, Zuversicht.
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


Anzeige