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Gedichte Über Gier - Seite 15


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Whatsapp vom Christkind an Buddha

Da kommt sie an, die Christkinds Nachricht
Buddha ruft Whatsapp auf
Er grinst, es leuchtet ihm sein Gesicht
Er scrollt zum Anfang rauf
Und liest in Ruhe ganz von vorne
was Christkind schreibt, voller Zorne

Es schreibt: "Ich hab so Frust
Total Null Bock, keine Lust
Schon wieder so ein Jahr
Wo es nur wie immer war
Ich hab mir so Mühe gegeben
Die Weihnachten zu beleben
Immateriell und voller Liebe
Doch wieder überall nur Triebe
An Plätzchen überfressen
Getrieben von der Gier
Beim Nachschlag beim Gänsessen
Schrien alle "Hier!"
Der Tod der Gans war Allen egal
Mensch, weißt Du, die können mich mal!
Die Kinder war’n knötrig und motzten
Geschenke hätten's mehr sein sollen
Die Eltern stöhnten und kotzten
Ach, was die Kinder heut Alles wollen!
Die Schwiegereltern sagten mal wieder
Dieser Ehepartner passt doch gar nicht
Spotify spielt jetzt die Weihnachtslieder
Und LED macht das Weihnachtsbaumlicht
Außer der neuen Technik ist alles wie immer
Geknöter, Gezanke, Grummeln im LED Schimmer
Nun eben nicht mehr mit Kerzenlicht
doch erleuchtet ist man trotz LED nicht
Ich stelle mir Weihnachten anders vor
mit ganz viel Liebe und Frieden, so richtig!
Gesänge wie himmlischer Engelein-Chor
und Geschenke sind nicht mehr wichtig!
Doch die Realität holt mich ein -
ich will nicht mehr Christkind sein.
Ab heute mach ich's nie mehr
es nervt mich einfach zu sehr."

Buddha antwortet, mit weisen Lehren
Und möchte des Christkindes Mühen ehren:
"Du versuchst es ja nun schon lange Zeit
Mach weiter, bis in die Ewigkeit
Den steter Tropfen höhlt den Stein
Irgendwann werden sie so weit sein
Und wenn auch nur jedes Jahr ein oder zwei
Verstehende sind immer ein paar mit dabei
Dann hat es sich doch auch gelohnt
Weil Friede in deren Herzen jetzt wohnt
Mach Dich vielleicht vom Ehrgeiz locker
Du müsstest gleich Alle reissen vom Hocker
Vielleicht geht das nicht so einfach, so schnell
Obwohl Du so schön leuchtest, so hell
Und so sympathisch und lieb immer bist
Und jeder Dich mag, egal ob nun Christ.
Am Ende siegen halt oft die Instinkte
Auch wenn in der Ferne das Christkind winkte
Die Triebe innen sind sehr gefestigt
Und fühlt der Mensch sich auch davon belästigt
So folgt er ihnen doch regelhaft oft
Weil er sich dadurch schnell Frieden erhofft
Und das geht schon Jahrtausende so
Dass Du das nicht hast, Christkind, sei froh
Weißt Du, also, ich hab das Gefühl
Du erwartest so viel, so viel, so viel
Doch die Menschen stecken im Gewühl
Drum ist Dein Ziel ein sehr arg hohes Ziel
Könntest Du Deine Ansprüche senken
Deine Kraft in die guten Taten lenken
die Du zweifellos jedes Jahr immer gibst
indem Du die Menschen besuchst und liebst?
Komm, zieh Dir die Flügel wieder an
und mach weiter, bleib einfach immer dran
Mach jedes Jahr weiter, Frohen Mutes
Dabei wünsch ich Dir von Herzen Gutes
Und weißt Du Christkind, Du hast ja Zeit
immer wieder, bis in die Ewigkeit!
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