Gedichte Über Gier (Seite 10)

Flip Flops

Ich möchte nur noch in Flip Flops laufen,
den ganzen Tag nur noch Cocktails schlürfen,
Scampis in Knoblauch - 'nen ganzen Haufen
und danach ungehemmt stinken dürfen.

Die Sonne soll mich morgens wachküssen,
ich möchte mir keinen Wecker stellen
um, wenn er schellt, aufstehen zu müssen.
Ich will das Frühstück an's Bett bestellen!

Ich will's nicht nur im Urlaub genießen,
ich will es jeden Tag, mein Leben lang,
ich will keine Tränen mehr vergießen
weil ich mir irgendwas nicht leisten kann...

Ich will das alles und noch etwas mehr,
ich will's nicht allein, ich will es mit dir,
ich will es jetzt - nicht irgendwann nachher...
Wie sieht's aus? Teilst du es gerne mit mir?

Thomas

Der Buddha in meinem Zimmer

Du sagst 'Leere', ich sag 'Fülle'
Du sagst 'Bleib!', ich sag Flieh!
Du sagst Täuschung nur und Hülle
Ich sag Leben, heil'ge Pflicht

Du sagst Leiden, ich sag Werden
Du sagst Nichts und ich sag 'Da'
Du sagst 'ewig währen die Beschwerden'
Ich sag: Lösung ist auch nah

Ich sag Greifen, du sagst Lassen
Ich sag Wachsen, du sagst Ruh'n
Ich will forschen und erfassen
Du sitzt still im ew'gen Nun

Den Weg der Mitte mag man finden
Den Weg des Ausgleichs immer geh'n
So bleibt man treu auch uns'rer Erde
Und kann in Frieden auf ihr steh'n

Mimi und Kort

Mimi hing kopfüber rum,
zappelnd im Aquarium,
ihre Beine komisch krum.
Wer brachte die Mimi um?
Wars der Freund, oder wars dann,
doch vielleicht der Ehemann?
Meist ist auch der Gärtner dran,
wenn ein Mord passiert sein kann.
Der Inspector Kommissar,
recherchierte wie es war,
als er fand ein graues Haar,
zack, da war's ihm sonnenklar.
Die Aufklärung von dem Mord,
nahm er vor gleich hier vor Ort.
Meine Herren, auf ein Wort,
unser Täter, das ist Kort.
Diese Tat geschah aus Gier,
das können sie glauben mir,
darum richten jetzt und hier,
wir über das Katzentier.
Die Moral, wenns sowas gibt,
sei nicht in ein Tier verliebt,
dass, wenns ihm nach Fisch beliebt,
dich ins Aquarium schiebt.

Knäckebrot

Der Joe, er aß gern Knäckebrot,
doch davon starb er und war tot.
Am liebsten aß er dies mit Ei,
auch Käse war manchmal dabei,
mit Marmelade, Schinken, Salz,
so stopft er es sich in den Hals.
Doch manches Mal aß er es so,
ganz heimlich auf dem Herzchenklo.
Doch dann an einem Sommertag,
da sah er, so wie er es mag,
ein Knäckebrot, ganz lecker frisch,
es lag auf einem Küchentisch.
Genüsslich stopft das Knäckebrot,
er in sich rein, dann war er tot,
denn niemand nimmt dem Schwedenjack,
ganz unbestraft sein Knäcke weg.
Und seit dem durch die Knäckesucht,
liegt Joe in einer tiefen Schlucht.

Galgenstrick im Mondenschein

Am Galgenstrick im Mondenschein
baumelt so frisch Fleisch und Gebein
Ralph Raabe findet keine Ruh
heut Nacht drückt er kein Auge zu

Muss am Rabenfuttergalgen
sich mit Galgenvögeln balgen
flügelschlagen – krächzen - siegen
dann das beste Futter kriegen

Ralph Raabe will jetzt keine Ruh
spielt mit der Leiche Blindekuh
am Galgenstrick im Mondenschein
baumelt so frisch Fleisch und Gebein

Gedichte Über Gier - Seite 10

Flip Flops

Der Buddha in meinem Zimmer

Mimi und Kort

Knäckebrot

Galgenstrick im Mondenschein