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Gedichte über Energie - & Seelenvolles - Seite 285


Fegefeuer

War es nicht so, daß der Teufel mich geritten,
Befiehlt mir Moral, Ethik und all seine Sitten;
Im Fegefeuer ließ er mich knusprig braun schmoren,
Doch gestehe ich: ohne dir, satan, wäre ich längst verloren.

Es glimmt und lodert in mir, dieses Feuer,
Ergriffen von wallend Feuer speienden Ungeheuer;
Jene nämlich haben sich meiner Figuren bemächtigt,
Immerzu, selbst und vor allem als ich mit einem Weibe
genächtigt.

Anderntags nämlich roch es stets nach Asche und Glut,
An mir und in mir, in meiner Seele und meinem Blut;
Es schwofelte leise und kokelte vor sich hin,
Aschenstaub an meinem Körper bis hin unter mein Kinn.

Ich hatte ihn gründlich zu reinigen, meinen Leib,
Und zu überlegen, was ich denn nächstens mit mir treib;
Wer verflucht denn so laut in meinen Träumen meine Sinne,
Ich sinne darüber nach, ich denke und träume, ich spinne.

Mit eiskaltem Wasser habe ich meine Seele gekühlt
Und immer wieder diese mit Regenwasser abgespült,
Hochdroben auf einem Hausdache gestanden,
Wo mich noch des Abends Friedenstauben zum Satan betend vorfanden.

Es lebt sich im Fegefeuer fürwahr ungeheuer,
Und gar nicht gefährlich, nicht zu heiß und beileibe nicht zu teuer;
Notwendig reibe ich mich an solchen lodernden Launen meiner Natur,
Um mir stets die Frage stellen zu können: was mache ich denn jetzt nur?

Welcher Satan hat mich zu diesem und jenem denn getrieben?
Mit welchem Teufel möchte ich noch Walz auf Walz tanzen und schieben?
Und behende Schritte über das Parkett ausbreiten,
Um andere ebenso zum Satan in seinem eigenen Leibe zu
verleiten.

Ein Satan für einen Jeden in seinem eigenen Leben,
Einen solchen Genossen mag ein jeder sich selbst er-
schaffen und weben;
Ganz nach seinen Wünschen und Bedürfnissen ausgerichtet,
Damit dieser in uns von seinem selig sinnigen Sein im Fegefeuer berichtet.

Und uns zu neuen schweifen Lasten verführt,
Gerade was einem jeden an windigen Lasten bereit liegt und gebührt,
Daß uns der Satan über eine gewaltige Hürde der Wahrheit und der Doppelmoral springen läßt,
Nun aber auf, ihr Freunde der Wonne: Hebt an zum nächsten Satansfest.
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Mut

Bevor wir Gedichte schreiben, sollten wir den Mut
gehabt haben, irgendwelchen kleinkarierten,
abgefuckten Nachbarn die Meinung zu sagen. Bevor
wir Weibern irgend eine Scheiß über die Liebe
erzählen, sollten wir den Mut gehabt haben, unsere
Träume zu leben. Bevor wir glauben irgend etwas
von der Welt zu wissen, sollten wir den Mut gehabt
haben, uns die Welt anzusehen. Bevor wir etwas
über das Leben erzählen,sollten wer den Mut gehabt
haben zu leben.

Bevor wir irgend einen Müll über Kunst erzählen,
sollten wir den Mut gehabt haben, den Müll auf dieser
Welt wirklich zu sehen. Bevor wir etwas auf dieser
Welt verändern wollen, sollten wir den Mut gehabt
haben, wirklich etwas zu lieben! Bevor wir große
Sätze schreiben, sollten wir den Mut gehabt haben,
uns das Sinnlose auf der Welt zu erklären. Bevor wir
etwas über das Leben erzählen, sollten wir den Mut
gehabt haben zu leben!

Bevor wir den Sinn von Geld und Macht ernst nehmen,
sollten wir den Mut gehabt haben, über das Leben zu
lächeln. Bevor wir große Theorien über das Leben
aufstellen, sollten wir den Mut gehabt haben, mal
Geisterbahn zu fahren. Bevor wir dem Mond unsere
Geheimnisse anvertrauen, sollten wir den Mut gehabt
haben, mit einem Mensch zu reden! Bevor wir etwas
über das Leben erzählen, sollten wir den Mut gehabt
haben zu leben!

Die Nacht und ihre Klarheit. Die Nacht und ihr Friede.
Das Summen des Computers. Ein paar Erinnerungen.
Farben und Träume und Glauben. Die Phantasie auf
Reisen. Das Leben, wenn alles stimmt. Die Wahrheit,
als Luftballon. Ein Augenblick als Stern. So die Worte, wenn sie lebendig werden. Und das sehen,
wie Finger ein paar Buchstaben tippen. Die Welt
und der Zauber von Ihr. Die Nacht und ihre Kunst:
"Die Sätze am Himmel zu lesen!"

Klaus Lutz
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