Der Tunnel
Wie geplant sprach der OB Beck,
denn dieses war sein Lebenszweck:
„Ich bohr ein Loch durch diese Stadt
das beiderseits ein Ende hat.“
Vor langer Zeit wurd‘ diese Tat begonnen,
am Anfang klang es sehr gesponnen.
Volker Kauder hat es in Berlin erstritten,
er wusste genau, unter was wir litten.
Manche Bürger schimpften hin und her:
„Das nimmt ja nun kein Ende mehr,
jeder OB baut seinen Tempel,
das ist doch wieder ein Exempel.“
Der eine baut die Stadthall‘ neu
und verschleudert Geld wie Heu.
Der and‘re war freudig fast auf jedem Fest,
zufrieden, wenn man ihn machen lässt.
Doch nun kommt dieser mit dem Loch,
es wurd‘ gebaut, man braucht es doch.
Die Vorbereitung hat er nicht getan,
das ist länger her als mancher ahnt.
Doch er ist der Mann, der mit Frohlocken
den Tunnel eröffnet mit qualmenden Socken,
denn die hat er, das darf man glauben,
bis heute oftmals heiß gelaufen.
Sind alle glücklich und zufrieden,
wie er das Werk vorangetrieben?
Ich denk‘ dass die in den Durchfahrtstrassen,
den Tunnel lieben und nicht hassen.
Sie werden ihn sicher mit Freude begrüßen,
bisherigen Dreck und Lärm nicht vermissen.
Die anderen schimpfen wegen den Gasen,
die nun aus den Abluftröhren blasen.
Mit heutiger Technik ist das kein Grund,
an den Straßen war’s bisher höchst ungesund.
Es ist halt so: Des einen Freud‘
sorgt bei andern für Verdrießlichkeit.
Ich hab‘ mir alles angesehen,
wie die Straßen neu laufen und Wege gehen,
die Pläne hab‘ ich mit Staunen betrachtet,
und wenn man diese Arbeit beachtet,
muss man stolz sein auf die Planung,
das waren Könner, die hatten Ahnung,
das ist etwas Tolles und im Ländle bekannt,
unser Tunnel wird einst als Vorbild genannt.
Wenn alles fertig ist im Jahr 2014,
kann man, sauber erbaut und wirklich schön,
den kompletten Bau so richtig betrachten,
über frühere Sorgen und Ängste lachen.
Ich denke, das wird für unsere Stadt
ein Eingang, den nicht jede hat.
Neben vielen Namen verbunden mit Beck,
denn dies ist wohl sein Lebenszweck.
Janfried Seeburger 15.02.2011