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Gedichte über das Alter - Seite 81


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Die Zeit

Weil der Lauf der Welten niemals steht,
sagt sich der Mensch:
"Mensch, wie die Zeit vergeht."
Mein Wimpernschlag ist deine Ewigkeit
"und nur der Mensch vergeht..."
...so sagt die Zeit.

Grenzenlos ist ihre Dimension.
Sie ist für immer und war immer schon.
Ihr Gleichklang hat einen Rhytmus nie gebraucht,
dann jedoch ist die Menschheit aufgetaucht.

Zukunft Gegenwart und Vergangenheit,
das nennt der Mensch seitdem: Die Zeit.
Kaum hat er diesen Namen ihr gegeben,
wurde sie unentbehrlich für sein Leben.

Er teilt sie ein in Tage, Wochen, Jahre
und zählt sie von der Wiege bis zur Bahre.
um sie zu binden hat er die Uhr erfunden
und wurde so zum Sklaven seiner Stunden.

Auf einmal war sie individuell,
milliardenfach und unterschiedlich schnell.
Sie verfliegt, sie rennt davon und man beklagt
ihren Zahn, der stets an irgendetwas nagt.

Der eine wünscht sich, das sie ewig bleibt,
während ein anderer sie sich vertreibt.
Jemand beeilt sich, damit er sie nicht verliert.
Bevor der Mensch kam, ist so etwas nicht passiert.

Er forscht und grübelt, wie sie wohl begann
und ist sich sicher, mit dem Urknall fing sie an.
Wär´ sie ein Ozean irdischer Natur
dann wüsste er von ihr ein Tröpfchen nur.

Galaxien sah sie kommen und vergehen.
Ein wahres Urknallfeuerwerk hat sie gesehen.
Doch niemals vorher sah sie eine Welt,
in der sie nur ein Maßstab war, für Geld.

Kostbarkeit ist sie und Rarität.
Unwiederbringlich, jede Stunde die vergeht.
Du bist im Irrtum, glaubst du ernsthaft Menschenskind,
das jemals jemand wirklich Zeit gewinnt.

Ein Leben lang gehetzt hinter ihr her
bleibt für dich selbst am Ende keine mehr.
Denn die Zeit, zu tun was du schon immer wolltest,
war der Tribut, den du an so ein Leben zolltest.

Doch mancher hat mit ihr sein Glück gefunden
und wem dies nicht gelang, dem heilt sie alle Wunden.
so ist sie stets ein angemess´ner Preis,
für den der mit ihr umzugehen weiß.

J.J. Edler
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