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Gedichte über Aufklärung / Erklärung - Seite 49


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Seelenschmerz

Mein Herz zerbricht zu schnell,
schon bei der kleinsten Berührung.
Jetzt ist es endlich offiziell,
es lag an deiner Verführung.

Immer wieder, habe ich das Gefühl,
dass ich Idioten magisch anziehe.
Von außen hübsch, von innen kühl,
vor denen ich am liebsten fliehe.

Kennen meine Hintergrundgeschichte,
verstehen mich trotzdem nicht,
machen damit leider alles zunichte.
Lügen mir mitten ins Gesicht.

Möchte doch einfach nur einen
Menschen an meiner Seite haben.
Einen herzlosen möchte ich keinen
oder welche, die fiese Dinge sagen.

Knuddeln, jemanden herzlich umarmen,
mehr möchte ich wirklich nicht.
Eine Beziehung im festgelegten Rahmen,
damit meine ich, aus meiner Sicht.

Mich geborgen fühlen, umgeben von Wärme
von starken Armen gehalten werden.
Dieser Wunsch rückt in weite Ferne,
dabei wäre es das schönste auf Erden.

Jeder einzelne Gedanke gilt dir,
dafür hasse ich mich selbst.
Nur mal so aus Neugier;
weißt du, wie du dich verhältst?

Bist du dir dessen bewusst?
Ich weiß, dass ich dich nicht ändern kann.
Möchte, herauslassen all meinen Frust
und dich endlich loslassen, irgendwann.

Meine Seele erleidet fürchterliche Schmerzen,
du hast deinen Teil dazu beigetragen.
Nehme mir vieles schnell zu Herzen,
würde am liebsten gegen etwas schlagen.

Meine Wut steigt und bricht sich Bahn,
habe mal wieder in etwas verzagt.
Könnte darüber schreiben einen Roman,
immer bin ich es, die deinetwegen klagt.

Natürlich, wer auch sonst?
Alle anderen halten sich fern von dir,
bevor du auf blöde Ideen kommst
und es dir weiter verscherzt mit mir.

Selbst wenn ich über dich schreibe
und versuche auf diese Weise zu verarbeiten,
im Bett liegend dicke Tränen weine,
würde gerne alles an dich weiter leiten.

Reagieren tust und wirst du nicht,
dementsprechend bist du mir egal.
Bekomme dich nicht mehr zu Gesicht,
versucht habe ich es zig mal.

Du hast gesagt, dass du an dir arbeitest
bevor alles den Bach herunterging.
Tust du nicht, so denke ich zumindest,
machst weiter wie bisher, machst dein Ding.

Das sollte ich auch mal versuchen,
Trübsal blasen ergibt keinen Sinn.
Kommst mich hier nicht mal besuchen,
brauche für mich einen Neubeginn.

Hoffentlich schaffe ich es, dich hier
aus meinem Kopf zu verbannen.
So etwas passiert nicht nochmal mit mir,
gehe mit erhobenen Hauptes von dannen.

© Lily .N. Hope
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Wunschkind

Pünktlich ist die Schule aus,
vor Eifer glühen noch die Bäckchen,
er zieht sich an sein warmes Jäckchen,
dann läuft er schnurstracks schnell nach Haus.

Unterwegs begrüßt er Leute,
auch solche die er gar nicht mag,
mit einem lauten „Guten Tag“,
und bereitet damit Freude.

Angekommen an der Wohnung
zieht er sich die Schuhe aus,
dann spendiert er zur Belohnung
seiner Mutter viel Applaus,

denn es quellen aus der Küche,
fabriziert vom Leibgericht,
duftend feine Wohlgerüche,
was erheitert sein Gesicht.

Hungrig setzt er brav sich nieder,
schmatzt nicht, isst den Teller leer,
sagt der Mama immer wieder:
„Das war prima, danke sehr!“.

Sorgfalt ist für ihn kein Wunder,
schmutzige Kleidung muss nicht sein;
schaut man kritisch an ihm runter,
ist noch alles fleckenrein.

Jetzt zentriert er sich auf`s Büffeln,
denn Hausaufgaben stehen an;
ohne Mahnen oder Rüffeln
sind die Pflichten bald getan.

Schulisch zählt er zu den Besten,
Einser gibt`s im Überfluss;
für`s Publikum sind seine Gesten
beim Theaterspiel Genuss.

Auch sportlich ist er eine Größe,
den Flicflac legt er sechsfach hin,
er zeigt nicht die geringste Blöße,
und was er sagt hat einen Sinn.

Statt Zeit am PC zu vergeuden,
liest er Goethes „Faust“ am Stück.
Die Eltern hör`n von allen Leuten:
„Was habt ihr mit dem Kind für`n Glück“.

Er ist so herzlich und bescheiden,
räumt ungefragt sein Zimmer auf,
ist friedlich und tut selten streiten,
und hat Struktur im Tageslauf.

Es ist ein Glückfall, einen Knaben,
auf dem die Gunst der Götter fällt,
als eigenes Kind daheim zu haben:
Gibt es was Schöneres auf der Welt?

Die Mutter, die im Bett sich streckte,
erwachte jäh und glaubt es kaum:
Was sie an ihrem Sohn entdeckte- - -
war nur ein Wunschgedanken-Traum.


(© Friedrich Graf)
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