Nach Anerkennung gieren
Wir haben heut' schon eine seltsame Zeit,
In der es so Vielen so gut kann gehen,
Jedoch sie selbst nicht dazu bereit,
Sich frei zu schwimmen, ihren Mann zu stehen.
Das gilt natürlich auch für manche Frauen,
Die sich trotz ihrer Erfolge nicht anerkannt fühlen,
Sich daraus eine unangenehme Seelenlage bauen,
Wenn manche spürt, dass die Minderwertigkeiten wühlen.
Dabei entspricht diese Gefühlslage nicht den Tatsachen,
Die Anerkennung besteht ja tagtäglich durchaus.
Aber das ungute Gefühl verhindert herzhaftes Lachen
Und trägt Hoffnungslösungen ganz weit hinaus.
Die Seele wird so verschattet, vergrämt,
Je mehr man nach Anerkennung giert
Und sie einfordert, meist ganz unverblümt,
Was zu aufmantelnder Egomanie verführt.
Dann muss man verletzen, um sich abzuheben,
Sich aufführen, ständig als Tollste(r) sich gebärden,
Nach Lob lechzen, es beständig erstreben,
Um doch nur die eigene Würde zu gefährden.
Beziehungen werden dadurch schwierig,
Denn Empathieleistungen brechen weg:
Wo der Anerkennungswunsch gar zu gierig,
Da treibt Toxisches auf verbarrikadierten Weg.
©Hans Hartmut Karg
2025
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