Zweiter Frühling
Ein Gedicht von
Norman Räcke
Der Weltenlauf geschuldet
ward das Winterkleid verblasst
ergießt sich in die Meere wieder
nimm hinfort der Schwermut Last
So blicket auf ihr Wiederkäuer
vernehmt des Frühlings zarten Hauch
aus der Knospenpracht am Bache
und aus nahem Fliederstrauch
Südlich Wind frohlockt die Glocke
wurd wachgeküsst aus eisigem Traum
treibt den Frost aus ihrem Rhizom
ein Maiglöckchen im Blütensaum
Aus fremden Landen heimgekehrt
Sehnsucht schwer auf edlen Schwingen
nisten alsbald in tauben Muscheln
wer Trübsinn trägt vernimmt ihr singen
Oh, Frühlingssonn begehre auf
lass die Nebelfelder brennen
müssen nach dem Lichtertanze
aus meinen kalten Augen rennen
Knechte, Mägde, Knaben, Maiden
bilden gar lieblich Menschenreigen
im stillen Forst, auf grünen Weiden
solln demütig sie sich verneigen
http://normanraecke.jimdo.com/
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