Zwei Gewichte

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Zwei Gewichte

©Hans Hartmut Karg
2018

In Erwartung schönster Taten –
Vereinigt sind doch die Geschlechter! –
Möcht´ er nun in Erfüllung baden:
Ja keinen Mord und keinen Schlächter!

So wartet er, bis sie auch will,
Denn er meint, dass sie es ja braucht,
Und zärtlich kommt er in die Still´,
Während sie noch ein wenig raucht.

Doch leider wartet er zu lange!
Die Zigarette, spröd´ im Mund,
Sie rötet nur die junge Wange
Und gibt ihm keinen Willen kund.

Sie greift nämlich behend' zum Kuchen
Und gießt sich neuen Kaffee ein.
Er kann nach ihrer Sehnsucht suchen,
Doch sein Verlangen bleibt allein.

Sie isst auch immer so viel Süßes
Und hat nur dieses gern im Mund.
Doch wer nur da allein: „Genieß' es!“-
Der wird am Ende kugelrund.

So hält er denn nach vielen Jahren
Zwei Frauen heut´ in seinen Armen,
Denn das Gewicht mit blonden Haaren
Hat mit dem Liebsten kein Erbarmen.

*

Informationen zum Gedicht: Zwei Gewichte

38 mal gelesen
15.03.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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