Zurück

Ein Gedicht von Marcel Strömer
denn Staubgeträumtes
aus der Nacht
blüht selig auf
durch Blut zum Licht
aus dem geweiteten Herz
auf Zungen getragen
klettert wortlos empor
wie Stengel und Kletten
an brüchigen Mauern
klebende Wortfetzen
haftend an farbigen Graffitis
das bist du – das bin ich

wir wollen ewig sein
blühen, doch vergehen
wollen ein Wiedersehen
unter dem Verglühen
der Altweiberhitze
zerspringen unsere Sonnen
wie spitze Knochen am Stein
wie welke Sonnenblumen
zerschmelzen uns Herzkränze
treffen tief ins Mark

der Tod wird geboren
die Tage sind gezählt
aus geschmücktem Fleischkleid
bleibt am Ende
eine Handvoll Asche
für alle Zeiten
zuletzt dankend befreit
unter Tränen und Geschrei
dem Augenverschließen
dem jenseitigen Lichtermeer
wirst du Kind der Freiheit
zum Ursprung zurückgeführt
in die alte Spur
in die Stille gelegt



© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 27.04.2016)

Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung, sowie Übersetzung. Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden!

Informationen zum Gedicht: Zurück

400 mal gelesen
(Eine Person hat das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 5,0 von 5 Sternen)
-
27.04.2016
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige