Die neuen Muster

Ein Gedicht von Marcel Strömer
Der Wahlschatten webt Stimmen ins Land
kreuzt über Treppen und Hinterhöfe
der über altes Beton wächst und erwacht
Ausgeruhte Bäume schlagen aus mitten im März
die alte Eiche stemmt sich trotz wunder Rinde
am Nacken geriebenes Braun

In der Luft funkelnde List und Schadenfreude
Hinter vorgehaltener Hand der Schwur
„Kameraden, wir sind wie Tag und Nacht“
Eingeschlossen unter ihren Zungen liegt das Salz
der Schweiß der aus den dunklen Wolken fiel
Sie sind die gelben Sternzähler

Zusammen formen sie einen dynamischen Kreis
tragen die schweren Balken hoch zum Berg
wieder einmal Opfer auf schweigende Steine gelegt
für den grauen Gott Herrscher der trotzigen Flüsse
der mit Zahl und Zange regiert

Unter dem Glücksgefühl einer tosenden Menge
wird unhaltbarer Jubel zu Schrei
So feiert sich eine verirrte Nation
Die fetten Tauben singen auf dem Dach:
„Heil dem Volk“



© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 13.03.2016)

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Informationen zum Gedicht: Die neuen Muster

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13.03.2016
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