Ich bin ein Star
Ich bin ein Star,
ein Movie Star, das ist wahr.
Übe meine Texte vor meinem Spiegelbild,
applaudiere mir zu, ganz wild.
Ich bin ein Star,
die größte Chansonsängerin, das ist wahr.
Singe ganz laut,
meine Katze dazu, so herzig miaut.
Meine Bühne ist meine Küche,
die Wände so dünn, höre der Nachbars Flüche.
Unerhört, jetzt bin ich eß - und sprachgestört,
sollen sie doch ausziehen, wenn mein schöner Gesang stört.
Ich bin ein Star,
bin Stepptänzerin, das ist wahr.
In meinem silberschwarzen Jackett,
steppe ich kokett, auf meinen neuen Parkett.
Ich steppe oben, anstatt zu loben,
klopfen die Nachbarn von allen Seiten.
Ich glaub', die können mich nicht leiden
und meinen Erfolg mir neiden.
Jetzt bin ich lichte,
schreibe nur noch Gedichte.
Mache keinen Krach, bin ganz leise,
begebe mich auf meine Phantasie - Reise.
Früh um vier, klopft es an meiner Tür.
Die Nachbarin im Oma - Nachthemd,
die Haare zersaust, irrer Blick, sie wirkt so fremd.
Was müssen sie so laut auf ihre Schreibmaschine tippen?
Ich fauche, werde gleich ausflippen!
Kaufen sie sich einen Computer,
sie bläht sich auf, wie ein Puter.
Oder wir schmeißen sie aus dem Haus,
danke für ihr Angebot,
was ich sagen wollte, der Anstand es mir vebot.
Zischte nur, ich ziehe nächste Woche sowieso aus.
Einen Star wie mich, haben die nicht verdient,
von so einer Nachbarschaft, bin ich bedient.
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