Zungenschwert
Ein Gedicht von
Joshua Coan
Ketten spucke ich aus dem Munde
Worte die einschnüren und verführen
Drehen sich die Schlüssel in den Ohren
Öffnen mir verborgene Türen
Wenn Geist und Stimme sich zwangsverschnüren
Geschosse, goldene Vorhänge, Kettensägen, Beruhigungstabletten
Wie Fäuste die durch Mauern brechen
Es flattert mir die Zunge, zügellos ich zünde
Wie ein Fisch endlich wieder im Meere schwimme
Die armen Seligen Geister umschwirre
Sie wie Motten mit Lichtsilben verwirre
Traurig diese Figuren, selber keine Zungen, nur große Ohren
Ich singe ihnen ein Lied vom Krieg, vom Sieg für Sieg
Alles was das Herz berührt
Was ihnen schön im Schädel vibriert
Auf das es sie wie Wanzen zerdrückt, mit Gewicht das nichts wiegt
Mein Echoschall im tiefsten Tal
Rhetorisch fechte ich mit Gold
Wie ein Rattenfänger lock sie alle in die Zwinger
Das Gold färbt ab, der Sabber geift braun
Vor dem Mund der Lügenschaum
Worte ebben ab zu heiserem Gestöhne
Schrillem Kreischen, rauschendem Gedröhne
Verstört diese Kinder, wehrlos geblendet wie vom Taschenlicht
An die Leinen gelegt, kriecht ihr Hunde wie ihr´s müsst
So ist es wenn der perverse alte Onkel dich küsst
JC
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