Zum Weinberg

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Zum Weinberg

©Hans Hartmut Karg
2017

Wenn wir im langen Leben waten,
wandern wir hoch zum alten Weinberg.
Mag auch das Laufen uns schon schmerzen,
bleibt dieses doch Bewegungswerk,
lassen wir uns von Blumen herzen,
um uns da selber einzuladen.

Dort steht das uralte Gemäuer,
an dem die Wände schon leicht bröckeln.
Doch wird das Alter uns getilgt,
wenn lachend in der großen Küche
die gute, alte Wirtin kocht.
Sie zaubert jene Traumgerüche,
mit denen sie vertreibt, was grau.

Wird sie denn bald schon nicht mehr sein?
Werden dann unsere Schritte kürzer
und tragen uns nicht mehr hinauf?
Die Speisen und die Lobgesänge,
der Duft von frisch gebratener Gans,
des Sonnentages Überlänge
sind nicht mehr Ziel und Lebenstanz.

*

Informationen zum Gedicht: Zum Weinberg

57 mal gelesen
19.08.2017
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige