Zeitverbleib statt Zeitvertreib
Mich interessiert weder Ost noch Westen.
Laß mir nicht gern das Hirn verpesten.
Da schmöker’ ich lieber bei Kafka, Handke,
oder Kästner; ... und Fernsehn? Nein Danke!
Auch Zeitungen können mich nicht trösten.
Hol der Teufel diese Möchte-Gern-Kopulierer,
nenn sie zynisch nur noch: „Massen-Manipulierer“.
(Oder aber: „Schnaderer“
als Synonym für Schnüffler sowie Naderer.)
Damit hab ich lang nichts mehr am Hut.
Seither geht’s mir wahrlich wieder gut.
(Macht’s auch so! – Habt nur Mut!)
Kann mich zu schönen Dingen wenden,
muß mich an Lügner nicht verschwenden.
Brauch die Aussicht nicht auf’s Wetter. –
(Nun ja, ... dort lügt wenigsten ein Netter)
Spar mir gerne akademische Gelichter,
bin’s zufrieden mit meinen Dichtern –
und spar nachts mit „Energiesparlichter“.
Entziff’re lieber eigne alte Tagebücher,
da entstehn keine lachgetränkte Taschentücher.
Eh vor dem Bildschirm ich vor Wut noch rase,
schreib ich lieber noch was für die „Oase“.
Will, daß ich länger noch im Dasein bleib.
Bei Gott! Da brauch ich keinen Zeitvertreib.
Drum nenn ich, was ich tu auch: Zeitverbleib.
Lese, schreibe und sinniere,
diskutiere oder philosophiere,
grüble über Gott und den Geist der Welt
und hoff’, daß mich dies noch lang am Leben hält.
Copyright © da Hihö
2013
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