Wüstenlauf

Ein Gedicht von Farbensucher
Laufen, weit laufen im Sand der Zeit,
dem Lauten davon in die Stille,
wo Augenblick auf Haut kleben bleibt
und Leere verliert ihre Hülle.

Die Enge schmilzt schmal aus der Mitte,
geschultert in alternden Lasten,
verrinnt in den Abdruck der Schritte,
die Leben davor in Erinnern fassten.

Mein zerriebenes Herz auf der Flucht
treibt Sand aus allen seinen Poren -
in sengender Sonne wird Sehnsucht
und flirrende Fata Morgana geboren.

Die wandelnden Bilder verschwinden
der Täuschung davon in die Stille,
als Schatten in Dünen versinken
und Nacht sich legt auf glühende Fülle.

Sternklar legt sich Weite auf Weiten,
nichts bleibt mehr vom Lauten im Leisen,
das Große verweilt lang im Kleinen:
im Sandkorn flüstern Wüstenwaisen.


21.07.2021

Informationen zum Gedicht: Wüstenlauf

110 mal gelesen
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Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Farbensucher) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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