Wolkenbruch

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Wolkenbruch

Schon tagelang hat sich was aufgestaut,
Die Hitzewelle hat sogar das Gras verdorrt:
Während der Gärtner flehend hin zum Himmel schaut,
Bietet das Wasserfass nur seinen leeren Hort.

Drei Wochen hat es leider nicht geregnet,
Der Wasserleitung will er nichts entnehmen.
Das Land ist wieder sonnengesegnet,
Für einen solchen Frevel müsste er sich schämen.

Doch in der Nacht schiebt sich die schwarze Wand
Von Westen her zu ihm in einer breiten Front:
Blitze bringen den Ängstlichen fast um den Verstand,
Während Bruthitze in jedem Winkel seines Hauses wohnt.

Dann blitzt es hell, der Donner folgt mit Riesenkrach,
Während erste, dicke Regentropfen fallen.
Die retten ihn aus Heißzeit und aus Ungemach,
Prasselnd hört man sie auf trockene Dächer knallen.

Sturzbachartig sind rasch Regenfässer reich befüllt,
Ja, da verstummen selbst viele Beckmesser,
Denen nur ihre Kritik die arme Seele füllt,
Denn ihr Unbehagen denkt nicht an die Fässer.

Am nächsten Morgen holt sich der Landmann
Staub'ges Nass heraus und bringt es zu Frühbeeten,
Damit auch dort das frisch Gesäte wachsen kann,
Gesegnet vom Regen, so in Dörfern und Städten.


©Hans Hartmut Karg
2022

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Informationen zum Gedicht: Wolkenbruch

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21.06.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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