Wölfe im Dorf

Ein Gedicht von Jürgen Wagner
Es war einmal ein kleines Dorf,
die Wölfe hatten großen Hunger
Sie fraßen sich durch Haus und Hof,
der Ort, der lag in tiefem Schlummer

Am Morgen war der Schrecken groß:
'Sie werden sicher wiederkommen!
Wie werden wir die Tiere los?'
hat man sich hin und her besonnen

Ein Meister war in jenem Ort,
der setzte sich nur auf die Straße
in einer Nacht - und sprach kein Wort,
versenkte sich in hohem Maße

Und in der Tat, das Rudel kam,
es war bereits zu später Stunde
Sie waren hungrig und nicht zahm
und kreisten um ihn in der Runde

Sie schnüffelten an seinem Ohr,
an seinem Knie und seinem Nacken
Doch er blieb friedvoll wie zuvor,
die Tiere konnten ihn nicht packen

Sie kamen selbst zu einer Ruh,
vergaßen Hunger und das Wildern
Zwei legten sich sogar dazu
und alle wurden merklich milder

Im Dorf empfand man großen Dank
Man sammelte von allen Speisen
die Reste, die man jeweils fand,
was immer man sich konnte leisten

Man gab's den Tier'n so manchen Tag,
die Wölfe hatten was zu fressen
Die Angst war weg und auch die Plag',
das Dorf beschützt, die Fehd' vergessen ...

Nach einer Zen-Geschichte

Informationen zum Gedicht: Wölfe im Dorf

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18.03.2015
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Jürgen Wagner) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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