Wo kommen die kleinen Kinder her?

Ein Gedicht von Heinz Säring
"Ihr Kinder, ich will euch was fragen",
zu Vierjähr'gen spricht es Frau Baer,
"wer kann mir von euch denn schon sagen,
wo kommen die Kinderlein her?"

Der Paul fand die Frage recht kläglich,
weil er sich auf Mutti bezog.
"Bei Neckermann ist alles möglich,
da steh'n sie doch im Katalog!"

Die Marlies sagt etwas beklommen,
sie glaubt, wenn auch nicht unbedingt,
- sie hat noch nichts and'res vernommen -
dass Kinder der Klapperstorch bringt.

Der Pit, nach 'nem Seufzer, tief innen:
"Die Frage, die ist mir zu schwer!
ich kann mich auf gar nichts besinnen,
das ist ja schon so lange her."

Marie, der das Weihnachtsfest frommet,
für sie kann das anders nicht sein:
"Man singt ja: 'Ihr Kinderlein kommet',
dann bringt sie der Weihnachtsmann rein."

"Und du Max, mein blauer Matrose,
ich frage dich, was meinst denn du?"
Der Max, dessen Vater Franzose,
der schreibt es den Kohlköpfen zu.

Doch Fritz, den die Frage nicht freute,
der antwortet - nicht ohne Pein -
"Frau Baer, wir sind ganz arme Leute,
mein Vater macht alles allein."

Informationen zum Gedicht: Wo kommen die kleinen Kinder her?

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02.08.2011
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