Wir halten fest
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Wir halten fest, statt uns zu trennen.
Wir konservieren, was nichts bringt.
Wir sind nicht wiederzuerkennen,
wenn uns ein neuer Weg gelingt.
Wir sprengen keine alten Fesseln.
Das Gestern nimmt uns in Beschlag.
Und ein Versuch, uns einzukesseln,
ist etwas, was man gar nicht mag.
Das zehrt gewaltig an den Nerven.
Wir sind davon nicht angetan.
Schikanen über Bord zu werfen,
das wäre höchste Eisenbahn.
In Dummheit werden wir verharren,
wir lassen uns noch auf sie ein.
Sie spannt uns dann vor ihren Karren.
Begeistert wird wohl keiner sein.
Man resigniert, statt Mut zu schöpfen.
Vergangenes sitzt auf dem Thron.
Die Macht gehört den alten Zöpfen.
Sie prägen jeden Umgangston.
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