Winterstille
Ein letztes Blatt steht noch am Zweige,
flattert verträumt im kalten Wind.
Das Jahr geht frostig uns zur Neige,
wie viele schon vergangen sind.
Ein Eichenbaum wie ein Gerippe,
zum Himmel sein Geäst gestreckt.
Bald liegt das Christkind in der Krippe,
auf das das Gute neu geweckt.
Mit Schnee und Eis das Land beladen,
der See ruht still im Abendschein.
Am Himmel treiben Wolkenschwaden,
die große Welt scheint müd´ und klein.
Da wo auf blauen Wellen leise,
der Fischer sonst mit seinem Kahn.
Da spielen Kinder auf dem Eise,
da zieht ein Schlitten seine Bahn.
Und über allem liegt ein Schweigen,
der Winter ist voll stiller Zeit.
Er spielt nicht auf zum frohen Reigen,
er ist Musik aus Einsamkeit.
© Hansjürgen Katzer, Dezember 2012
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