Winterende
Ein Gedicht von
Sonja Dworzak
Die Luft, ein Riss aus Licht und Tau,
die Straßen wanken zwischen Zeiten,
die Kälte atmet flacher nun,
als wolle sie im Schlaf vergehen.
Ein Tropfen löst sich, fällt und zögert,
im kahlen Ast ein zitternd Wort.
Noch hält das Weiß die Felder fest,
doch unter ihm beginnt es leise.
Der Wind, ein Ungesagtes, streicht
durch Brachland, unberührte Wege,
und plötzlich flimmert hinter Mauern
der erste Laut von Morgengelb.
Ein Tropfen löst sich, und fällt –
so geht der Winter fort.
SDR
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