Winter

Ein Gedicht von Jürgen Wagner
Heut‘ schüttelt sie die Betten aus
Frau Holle dort im Himmelshaus
Die alte Mutter mag man ehren
Sie wird uns schon etwas bescheren

Die Welt ist heute weiß und kalt
Doch zauberhaft sind Flur und Wald
Wenn wir die Mühe selbst nicht scheuen
Dann wird es uns kaum je gereuen


Anm.: Insbesondere die Winterzeit war in Mitteleuropa bei unseren Vorfahren Holle-Zeit - die Zeit einer unbequemen, aber immer reich schenkenden Natur - wenn man das Seine dazu tut und sich angesichts eines rauen Lebens nicht zu schade ist, seinen Beitrag zu leisten. Frau Holle war eine Personifizierung der Natur: Sonnenschein fließt von ihrem Haar, wenn Frau Holle es kämmt, die Welt ist von Nebel umhüllt, wenn sie Feuer macht und kocht, Wolken sind ihre Schafe, die auf die Weide getrieben werden, Regen fällt, wenn sie ihr Waschwasser ausleert, Schnee, wenn sie ihre Federbetten ausschüttelt.

Informationen zum Gedicht: Winter

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08.01.2017
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Jürgen Wagner) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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