Windmond
Es ist der Windmond, jener Nebelung,
der Sturm und kaltes Wetter mit sich bringt.
Jetzt zu der grauen, weißverhangenen Zeit,
die weh und voller Abschied klingt.
Es türmt das welke Laub sich nun zum Berge,
dort in der Ecke, wo der Komposthaufen steht
und wird mit jeder noch so klitzekleinen Brise,
vom kühlen Winde, wie aufs Neu verweht.
Der Himmel zieht so rasch und schnell,
als würden wirre Wolkenkämpfe toben.
Man schlägt den Mantelkragen bis zum Hals
und schaut mit krankem, müden Blick nach oben.
Beinahe regnet´s so, als würden Riesen weinen,
manch Kopf ziert Mütze nun und warmer Schal
und tausend, gerade noch ersehnte Träume,
werden mit jeder Stunde blasser und egal.
Die Erde stirbt in diesen grauen Tagen
und mit ihr stirbt ein großer Teil von heiler Welt.
Man blickt mit Gram in seinen öden Garten,
in den schon wieder kalter Regen fällt.
Man möchte diese Zeit auf kurz verlassen,
die der Novembermonat mit sich bringt.
Die Zeit mit all den vielen grauen Stunden,
in denen kaum einmal ein Vöglein singt.
© Hansjürgen Katzer, November 2004
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