Willkommen im Markt
Ein Gedicht von
Jens Gottschall
Großeinkauf im Supermarkt,
da steckt schon das Wort "Super" drin.
Da geht der Stress am Eingang los
und endet, wenn ich draußen bin.
Ob Supermarkt oder Discounter,
'n Unterschied macht beides nicht !
Hier wird der Einkauf zum "Erlebnis"
und jeder sieht's aus seiner Sicht.
Der Wagen voll mit Leergutflaschen,
du klebst vor'm Automaten fest.
Es piept und piept und keiner kommt,
weil man dich gerne zappeln lässt.
Bevor ich zum Gemüse geh',
muß ich noch kurz zurück.
Ich hab den Pfandbon stecken lassen,
der ist noch da - ein Glück !
Jetzt geht der Rundgang richtig los,
ich bleib meiner Gewohnheit treu.
Doch gestern wurde umgebaut,
und heut' ist alles neu !
Mein Wagen lässt sich nicht gut schieben,
die Räder stoppen, drehen weg.
Im Angebot, 'ne Mogelpackung,
"frisch vom Metzger" Fleisch und Speck.
Butter, Kaffee, Brot und Fisch ...,
Kartoffeln, Mehl und Sellerie ...,
die Preise zieh'n schon wieder an,
das Geld ist fort, so schnell wie nie.
Jetzt kommt das "Beste" aller Qualen,
ich geh' zur Kasse um zu zahlen.
25 Mann vor mir, die in Geduld sich messen.
Endlich bin ich an der Reihe - hab's Portemonnaie vergessen.
Am Ausgang bin ich, nach zwei Stunden,
im Rucksack hat man nichts gefunden.
Lautes Gedudel und dann die Ansage:
"Sie haben Ihr Auto falsch geparkt !"
Angenehmen Einkauf, wünscht Ihnen ihr Markt !
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