Wieder mal umsonst

Ein Gedicht von Michael Adamitzki
Ich hab nen Tumor im Gedärm,
der Sensenmann macht da viel Lärm.
Diese Knoten die sind böse,
drum macht der Kerle viel Getöse.

“Diesmal musst du mit mir gehen.“
“Das werden wir doch erst noch sehn.“
“Warum denn.“ Fragt er sehr gespannt.
“Ich hab nen Doktor an der Hand.“

Ich sage ihm wer operiert,
da hat er aber dumm gestiert.
Er schluckte schwer, dann meint er schwach:
“Der Beste ist’s in seinem Fach.“

Traurig hat er dann geschaut,
das hat ihm wohl den Tag versaut.
Ich hoffe doch ich hab das Glück,
der Knochen muss allein zurück.

Falls der Knochen doch gewinnt,
weil er mir nicht wohlgesinnt,
dann könnt ihr nichts mehr von mir lesen,
denn der Knacki ist gewesen.

Dann sag ich: “Tschau“, so ist es Sitte,
ich war sehr gern in eurer Mitte.
Doch wäre ich sehr stark gekränkt,
wenn ihr nicht manchmal an mich denkt.

Informationen zum Gedicht: Wieder mal umsonst

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23.02.2014
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