Welt und Mensch brauchen Dich und mich!

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Welt und Mensch brauchen Dich und mich!

Mit unabhängigem Erkennen
überlebt die Freiheit,
führt zu neuer Befreiung.

Als ganz junger Mann
hatte ich einen Lehrauftrag
an einer Süduniversität,
befristet auf Sommer.

Ich glaube, denen war ich
nicht rechts genug.

Später lud man mich ein
an eine Universität im Norden,
dort vorzusprechen, „vorzusingen“.

Denen war ich, glaube ich,
nicht links genug.

Als ich an die Regierung gehen sollte,
spürte ich lange vor meiner Ablehnung,
dass es da nur um Unterschriften ging:

Mit meiner vorgehaltenen Autorität
hätte ich Entscheidungen decken sollen,
die längst anderswo getroffen worden waren.

Ich wollte mich nicht vereinnahmen lassen,
niemals für irgendwelche Zwecke instrumentalisieren.

Rechts braucht seine Feindbilder ebenso,
wie Links diese ja auch kultiviert.

Mit den Feindbildern rechts
heiligt man bekanntlich Machtallüren,
um Herrschaft auf- und auszubauen.

Links braucht Solidarität als Vehikel,
um Geldverteilungsmechanismen
politisch umsetzen zu können.

So sah ich als alter, weiser Mann zurück,
um zu erkennen: Freiheit ist immer in Gefahr.
Man will sie rechts oder links dienstbar halten,
sie kann ausufern, erodieren, sich verabsolutieren.

Gerade deshalb braucht sie Dich und mich,
um die Menschen auch ohne ein Amt zu retten,
weil wir uns nicht vor Karren spannen lassen,
sondern leichter Bedingungen als Möglichkeiten ertasten.


©Hans Hartmut Karg
2022

*

Informationen zum Gedicht: Welt und Mensch brauchen Dich und mich!

57 mal gelesen
26.06.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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