Weißes Blatt
Ein Gedicht von
Hans Witteborg
Vor mir liegt ´s das weiße Blatt.
Kein Buchstabe weder Zeile hat
sein makelloses Weiß geschändet
doch ist die Unschuld nun beendet!
Der Füller setzt zum Schreiben an,
was hat das Blatt mir nur getan,
daß ich das schöne Weiß bekritzle
nur weil der Kopf Verse ausschwitze,
die , weil im mangelhaften Stil
für Lesefreunde nicht das Ziel?
Oh, armes Blatt, das so geduldig
ich fühle mich im Ansatz schuldig.
Doch nur im Ansatz, denn zur Zeit
da machen sich die Zeilen breit
Gedanken in die Welt zu tragen
und niemand wird hernach noch fragen
was ehemals ein weißes Blatt
an Unberührbarem noch hat.
Ich, der ich stets zur Rührung neige,
mit einem Tränchen Mitleid zeige,
das mit der Tinte sich vereint.
Jawohl das Blatt hat auch geweint!
Nicht weil die Dichtung furchtbar traurig
Nein – das Ergebnis war so schaurig!
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