Weihnachtszauber
Ein Gedicht von
Roman Tieck
Kann es noch einmal Weihnachten für uns werden
wie früher, als wir mit glänzenden Augen hörten,
dass himmlischer Jubel einstmals ertönte auf Erden
und Hirten zur Krippe eilten mit ihren Herden,
das Christkind zu schauen mit ehrfurchtsvollen Gebärden?
So hallt es wider aus fernen Kindertagen,
als wir die Geschichten aufsogen, ohne zu fragen,
staunend, die Augen geblendet vom Lichterglanz
der Kerzen und von der Reflexe schimmerndem Tanz
im Rund der Kugeln, baumelnd am Weihnachtsbaum,
der vor uns erstrahlte wie ein unwirklicher Traum,
und wir auf die Wundertüte aus Geschenken
uns aufgeregt stürzten, um uns darin zu versenken.
Den einstigen Zauber in uns heraufzubeschwören
voll Staunen, Lichterglanz, Düften und Engelschören,
gelingt in Zeiten von Krieg und Gewalt nur bedingt,
während es überall nervig nach Last Christmas klingt.
Doch ein zarter Abglanz vom früheren Schimmer
bleibt aufbewahrt in unseren Herzen für immer.
Ihm leise, voller Hingabe nachzuspüren,
öffnet der Weihnacht weiterhin Tore und Türen.
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