Wann hört die Sehnsucht auf?

Ein Gedicht von Lisa-Marie Wailand
Ich kann mich selbst nicht mehr im Spiegel sehen.
Ich sehe da drin, wie die Jahre vergehen.
Die Jahre vergehen und man wird nicht schlauer.
Und wenn ich schaue noch genauer,
sehe ich eine alte Emanze.
Die sich selbst vorkommt wie eine kleine Wanze.

Treu sein, das habe ich nie gelernt.
Wurde es brenzlich, habe ich mich schnell entfernt.
Dies galt nicht nur in der Ehe.
Dies galt auch im Alltag. Wehe wehe.

Jeden Streit versuchte ich umkurven.
Auf der Welle der Lust wollte ich immer surfen.
So war ich in jungen Jahren, so bin ich auch noch heute
und was soll ich sagen liebe Leute?
Mir gefällt das noch immer.
Ich verweile nie lange in einem Zimmer.

Doch findet man so den richtigen mann?
Bei so einer Lebensweise müssen die mich doch verdamm´.
Wenn man über 50 Jahre so gelebt hat, ist Veränderung schwer.
Dabei sehne ich mich doch nur nach Liebe und das immer mehr.

Sesshaft werden das konnte ich noch nie.
Wann kommt der Richtige, vor dem ich falle auf die Knie?
Mein Herz, das braucht einfach mal Ruhe.
Trotzdem geht sie weiter, die Suche.

Informationen zum Gedicht: Wann hört die Sehnsucht auf?

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19.07.2016
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