Waidmanns Heil

Ein Gedicht von Hihö
Hingestreckt liegt's Wild am Rain,
getötet ist der stolze Hirsch.
Vom Glück träumt auch das Mägdlein
gleich dem Jäger auf der Pirsch.

Dicht an dicht stehn die Bäume,
verblutet längst der stolze Hirsch.
Ach wie gleichen sich die Träume:
Mägdleins Hoffen, Waidmanns Pirsch.

Leise plätschert es am Weiher.
Im Gras verdeckt liegt tot der Hirsch.
„Küß mich rasch und ohne Schleier,
halt mich aber nicht zu wirsch!“

Ruhig Blut! Nur langsam, sachte!
Riedbedeckt liegt dort das Wild.
Ach, daß an uns der Frühling dachte.
Manch einer gäb was für dies Bild.

„Rühr mich an! Nur schnelle, schnelle!“
Tief im hohen Gras liegt auch der Hirsch.
Behüte Gott, daß nun das Hündchen belle.
Ach, es scheint gleichwohl auf Liebespirsch.

Gevatter Tod beschließt manch Eile,
ungern wär man ein erlegter Hirsch.
Vorsicht bedrängt jedoch oftmals die Weile,
sonst wär mancher gar zeitlebens auf der Pirsch.


Copyright © da Hihö
2013

Informationen zum Gedicht: Waidmanns Heil

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19.08.2023
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