Wahre Gesellung im Alter

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Wahre Gesellung im Alter

Wie das Internet, so suggeriert das Fernsehen,
Dass wir mit vielen Menschen verbunden seien,
Um damit durch und in die Welt zu gehen
Und so uns Gesellung zu verleihen.

Siehst Du im Altenheim, wie sie vor Monitoren sitzen,
Im Rollstuhl ausharrend, ohne Bewegung,
Sie dort kaum noch erreicht ein Lachen mit Witzen,
Auch kein Gespräch und keine Überlegung.

Nur dann, wenn noch einmal die Woche
Eine alte, kranke Frau mit der Gitarre kommt,
Man fröhlich mit ihr auf das alte Liedgut poche,
Fühlen sich lächelnde Alte wirklich belohnt,

Wo man „Am Brunnen vor dem Tore“ singt
Und man sich an Kindheit mit Eltern erinnert,
Weil dies das Selige, Authentische herbringt,
Berieselung nur die Innenschau verringert.

Da ist man wieder selbst im Alter ganz bei sich,
Sieht Eltern und Geschwister lachend tanzen,
Mit denen der Mensch noch immer heimlich Dich
In Gedanken trifft, spielend, rodelnd auf Schanzen.


©Hans Hartmut Karg
2024

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Informationen zum Gedicht: Wahre Gesellung im Alter

34 mal gelesen
08.07.2024
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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