Vor lauter Stille {222}

Ein Gedicht von Jacob Seywald
Ich komm nicht an, mein Ziel ist weg,
zu viel Wasser, zu viel Dreck,
Doch halt ich's fest, sonst schwimmt es los,
ganz ohne mich, mein kleines Floos.

Gib nicht auf mein neues Kind,
zwei Schritte vor, ein Schritt zurück.
Hiss das Segel im stärksten Wind,
die hohe See sie birgt das Glück.

Fortschritt wird nicht mehr,
stets leise rückt er nach,
Vorher wiegt der Himmel schwer,
die Welt sie scheint mir brach.

Zurück zum Körper, zurück zu dir,
nach all den Jahren, oh wehe mir.
So lass die Zukunft leise sein,
es ist laut genug, das Meer allein.

Jacob Seywald XIII

Informationen zum Gedicht: Vor lauter Stille {222}

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02.11.2022
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