Von Rüdesheim zur Loreley

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Von Rüdesheim zur Loreley

Am Mittelrhein, dort aus vom Schiff
Sehen wir Burgen, viel Rebrank,
Wo Loreley zum Locken rief
Den Schiffer, der sehnsuchtsertrank.

Ja, Heine schürt noch immer Angst
Vor goldenem Haar und jungem Weibe,
Weil Du dem Dichter wohl verdankst
Die Mannesgier – Dir wohl zuleibe...

Doch auf dem Schiff, die alten Recken
Haben vor Bräuten längst Respekt:
Die Angetraute darf man necken,
Weil damit auch Liebe geweckt...

Frau will nicht ihren Mann verschlingen,
Ist froh, dass er noch immer schnauft:
Lasst andere mit Wellen ringen,
Im Alter man da nicht mehr rauft.

Strahlen tanzen die Loreley jetzt ein,
Von junger Maid gar nichts zu sehen.
Da geht’s zurück nach Rüdesheim,
Um abends zum Weine zu gehen...


©Hans Hartmut Karg
2023

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Informationen zum Gedicht: Von Rüdesheim zur Loreley

101 mal gelesen
28.09.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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