Von der hohen See

Ein Gedicht von Roman Herberth
Ein kleiner Fischerhafen
denkt an die hohe See.
Das lässt ihn nachts nicht schlafen.
Die Sehnsucht tut fast weh.

Er fragt den Schaum der Wellen:
"Was führt euch bis hierher?
Sollt ihr mir was bestellen
vom aufgewühlten Meer?"

Es plätschert un-un-endlich.
Und eine Woge spricht
- für Fremde unverständlich.
Der Hafen hört es nicht.

Das macht ihn manchmal grantig,
dann brummelt er verstimmt:
"Was juckt mich der Atlantik,
wenn er nicht zu mir schwimmt!"

Doch abends schaut der Hafen
hinauf zum Großen Bär.
Und denkt, anstatt zu schlafen,
ans weite, weite Meer.

Informationen zum Gedicht: Von der hohen See

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15.06.2014
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