Vierlinge

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Nun sitze ich wieder am Dichtertisch,
der Bleistift alt, das Blatt ganz frisch.
Noch vor des Abendmondes Schein
soll das Gedicht hier fertig sein.
Noch schwebt mir kein Gedanke ein,
mein Kopf muß völlig alle sein.

Ich könnte mich mit Rosenöl einreiben
und über den duftenden Frühling schreiben.
Doch seit Tagen gibt es Schnee
da tut jede Bewegung weh.
Zur jetzt modernen Stressvermeidung
bliebe mir nur das Thema Scheidung.

Doch man soll den Leu nicht wecken
mit Worten nicht die Frauen necken.
Dann schreib ich eben über aktive Zeit,
als man zu jeder Schandtat bereit.
Doch das dürfte nicht jugendfrei sein,
drum lass ich es lieber sein.

Das Auto ist ein beliebtes Motto
genauso wie das Zahlenlotto.
Doch Lotto ist zu abgedroschen
und verteuert jetzt um fast drei Groschen.
Da nehm ich mir halt die Kinder vor,
ein Jahr alt ist gerade der Vierlingschor.

Vier Münder, die gemeinsam schreien,
weil ihre Windeln voller Verdauung seien.
Vier kleine Hintern, die man säubern muß,
bis Mama sie stempelt mit nem Kuß.
Vier Mäuler, die sind mit Brei zu stopfen,
im Bett mit Nuckeln zu verpfropfen.
Im Schlaf lächeln alle vier zum Hohn,
das ist der Eltern schönster Lohn.

15.01.2013 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Vierlinge

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15.01.2013
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