Verhasst sind mir

Ein Gedicht von Roman Herberth
Verhasst sind mir die Haken und die Ösen.
Ich liege nicht versteckt im Hinterhalt.
Den Kindern will ich keine Angst einflößen.
Und ich verzichte immer auf Gewalt.

Ich will mir selber keine Falle stellen.
Auch andre werden stets von mir verschont.
Mir ist bewusst, dass sich das Zechen prellen,
nicht heute und auch nicht in Zukunft lohnt.

Wenn ich nichts weiß, dann will ich lieber schweigen.
Denn viel zu häufig wird nur hohl getönt.
Auf andre hämisch mit den Fingern zeigen,
das hab' ich mir schon lange abgewöhnt.

Doch was mir nicht behagt, ist leise treten.
Und 'keine Meinung haben' finde ich suspekt.
Wer mitdenkt, hat ein Wörtchen mitzureden.
Nicht alles was man denkt, ist gleich perfekt.

Das Körnchen Wahrheit sucht nach einer Kimme.
Mit etwas Glück gelangt es an sein Ziel.
Und was man gern vergisst, hat eine Stimme.
Und das bedeutet eigentlich recht viel.

Informationen zum Gedicht: Verhasst sind mir

748 mal gelesen
29.01.2014
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige