unWAHR

Ein Gedicht von Daniela Leiner
Aschenputtel tuts dem Leben gleich,
stets sich die Spreu vom Weizen trennt,
was gut tut bleibt, was böswillig klingt,
im Ofen von Hänsel und Gretel brennt.

Dankbar, was weit fort, nie gewesen,
Dornröschen erwacht nach Hundertjahr,
was zuvor vermauert, ist nun herzoffen,
Rapunzel lässt hinunter sein langes Haar.

Viele Worte sind schön, doch nicht immer wahr,
Rotkäppchen sieht der Verblendung ins Gesicht,
so sehr der Wolf versucht mit Worten zu glänzen,
sein Genick in seinem eigenen Schatten bricht.

Informationen zum Gedicht: unWAHR

489 mal gelesen
(Eine Person hat das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 5,0 von 5 Sternen)
-
13.01.2020
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige