"Unter Beschuss geraten"

Ein Gedicht von Ingrid Baumgart-Fütterer
Als der Herbststurm kam um die Ecke gebogen,
sind Kastanien mir um die Ohren geflogen,
Eicheln, Walnüsse, Tannenzapfen ebenfalls,
ich duckte mich tief, um zu retten, meinen Hals
und spannte zum Abwehrschutz den Regenschirm auf,
der Sturm riss ihn mir weg, was mir blieb, war der Knauf -
ich eilte vorbei an Apfel -Birnenbäumen,
der Sturm begann die Baumkronen abzuräumen,
von allen Seiten geriet ich unter Beschuss,
"erntete" am Körper so manchen "Pferdekuss",
auch Beulen am Kopf steigerten meinen Verdruss,
einzig und allein war hastige Flucht ein Muss -
ich war völlig außer Atem, fürchtete mich,
Blätterwirbel rissen Vogelfedern mit sich,
große, kleine, bunte, zerrupft oder auch fein,
doch keine Vögel, die Federn blieben allein,
da kroch zwischen den Wolken die Sonne hervor,
zwinkerte mir zu und grinste von Ohr zu Ohr.

Informationen zum Gedicht: "Unter Beschuss geraten"

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18.09.2024
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Ingrid Baumgart-Fütterer) für private und kommerzielle Zwecke frei verwendet werden.
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