"Unhold" aus Überzeugung

Ein Gedicht von Ingrid Baumgart-Fütterer
-Fiktion -

Der Mann ist ein Lügenbeutel,
ein notorischer Unruhestifter,
der zum Polarisieren neigt,
sich einen Spaß daraus macht,
Menschen auseinander zu dividieren,
oder gegeneinander aufzuhetzen.
Er schmiedet Allianzen,
aber nur mit „seinesgleichen“,
sofern sie ihm von Nutzen sind -
wer sich ihm nicht unterwirft,
wird massiv unter Druck gesetzt,
ohne Rücksicht auf Verluste.
Er hat ein ausgeprägtes
Schwarz-Weiß-Denken,
eine mehrdimensionale
Betrachtungsweise zieht er
folglich erst gar nicht in Betracht.
Er ist von sich selbst und
seiner „Größe“ derart überzeugt,
dass er von seinem Standpunkt
keinen Deut abrücken würde.
Stets fühlt er sich im Recht,
auf das er selbstgerecht pocht.
Lehnen sich andere gegen ihn auf,
fühlt er sich provoziert
und seine Seele wird vom Zorn
wie von einem Tsunami überrollt –
unkontrolliert schaukeln sich
die Wellen des Zorns immer höher auf,
bis er vor Wut regelrecht schäumt.
Wenn die Mitmenschen vor ihm
in Angst geraten, vor ihm flüchten
oder sich vor ihm erniedrigen,
bläst sich sein selbstgefälliges Ego auf
und er wächst wieder einmal
weit über sich selbst hinaus.

Informationen zum Gedicht: "Unhold" aus Überzeugung

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21.09.2024
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Ingrid Baumgart-Fütterer) für private und kommerzielle Zwecke frei verwendet werden.
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