Ungeduld

Ein Gedicht von Lorenz-Peter Andresen
Hans-Wilhelm, dieser kleine Racker,
hielt sich des Nachts nicht wirklich wacker.
Denn Warten seine Stärke nicht,
hielt dieses nur für lästig Pflicht.
Wie ungerecht und auch gemein,
so konnten doch nur Eltern sein.
Jedoch war dieser kleine Schelm,
ein ausgemachter Fuchs im Kern.
Schlich sich bei tiefster Dunkelheit,
hinab in Reich der Herlichkeit.
Wo in der Stube unterm Baum,
er vielleicht lag, sein größter Traum.
Ne Eisenbahn mit Zug und Schiene,
mit Haltestell und eigner Linie.
Nun angekommen vor der Tür,
dacht er schon: „Nun gehörste mir!“,
als er ein leichtes Räuspern hörte,
sein Vater ihn beim Luschern störte.
„Genau wie Du, als ich so klein,
wollt ich der Allerklügste sein.
Doch glaub mir, schöner noch als jetzt,
ist das Geschenk zum Weihnachtsfest.“

Informationen zum Gedicht: Ungeduld

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22.12.2012
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Lorenz-Peter Andresen) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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