Und es wird am Grab gelogen

Ein Gedicht von Waltraud Dechantsreiter
Und es wird am Grabe gelogen.
Die Balken können sich nicht biegen,
doch in der Lüge, sich die Hinterbliebenen wiegen.

Warum sagt man nicht, was man denkt,
wer, die Lügen lenkt?

Kann man nicht sagen, er war brutal.
Frau und Kind bekamen Schläge, ohne Zahl,
waren dem Tyrann hilflos ausgeliefert, hatten keine Wahl.
Er hat gesoffen wie ein Loch,
würde er Leben, tät er's immer noch.

Er war arbeitsscheu
und seiner Frau nicht treu.
Er war ein Taugenichts, ein Hitzeblitz.

Warum sich vor dem Grab vereinen,
ihn betrauern und beweinen!
Warum sagt man nicht offen,
wir wollen hoffen,
so ein fieser gemeiner Mensch, wird nie mehr geboren.

Wir haben ihn gerne verloren...

Informationen zum Gedicht: Und es wird am Grab gelogen

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15.10.2014
Das Gedicht darf weder kopiert noch veröffentlicht werden.
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