Una Ex His Erit Ultima
Ein Gedicht von
Marie Mehrfeld
nichts besitze ich, nichts, und wenn überhaupt,
vorübergehend, mein Atmen, mein Hoffen, mein
Lieben, alles, was ich gesagt, getan oder nicht getan,
gehört und gesehen habe, es war geborgt,
und doch, wie gut, manche Stunden geschliffene
Edelsteine, unvergessen blinken sie, immer noch,
andere die Hölle, die meisten einfach alltäglich,
Begegnungen, meine Elixiere, das Du und das Ich,
so subjektiv, so fragil und unglaublich vergänglich,
mein geliehenes Glück, vorbei gehuscht im Nu,
und ich versinke im Fühlen, sanftmütige Wehmut
des Augenblicks lädt ein zum Träumen,
geborgen bin ich darin wie im Mutterschoß, und
die Gedanken, sie laufen, laufen zu Euch zurück,
meine Türen, Fenster angelweit offen, ein
Gesprächsgeläut weht sacht herein, Du,
weicher Tag, sei gepriesen, geschenkte Milde
eines späten Sommerabends, still verharrend,
bevor Laub sich von Zweigen löst, mein Leben,
so lang, und doch, wie kurz, ganz bei mir bin ich
im Ahnen, dass Zeit unaufhaltsam ist und ewig,
und ich weiß, Una Ex His Erit Ultima
© M.M.
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