Trauter Mond

Ein Gedicht von Meteor
Sind wir nicht die glücklichsten Zwei auf Erden?
So wohlbedacht vom Schicksalsnebel wir werden!
Haben erneut uns anheimelnd hier getroffen,
Seelenverwobene aus zwei unheimlichen Zündstoffen!
.
Schauen verliebt durch den lichten grauen Schleier,
hoch zum strahlenden Mond am Firmament.
Auch er in Sehnsuchtswehen fast verbrennt,
Der glühenden Sonne er stets nur nachrennt,
Jeden Tag und Nacht die selbe gleiche Leier.
.
Zu sich einladend er seine Hand uns reicht,
geleitet hindurch tausenden Wolken der Wonne,
um bei ihm zu sein, von ihm getragen so leicht,
im Angesicht der entfernt schlafenden Sonne.
.
Staunend, aufgewühlt, im Wir verträumt,
in trauter Zweisamkeit auf ihm abgelegt.
Von Sternen belächelt, Schnuppen umsäumt,
wohlig warm gebettet, neue Wünsche gehegt.
.
Beschirmt vom mächtigen Nachtgestirn,
unser Geheimnis der Nacht er mit uns teilt,
den Himmel drunten als traulicher Fallschirm,
Uns'ren Augenpaare Blicke überall enteilt.
.
So ziehen wir im sanften Zug durch ferne Räume,
in lichter Sternennacht eng Hand in Hand.
Auf das uns diese kosmischen Träume
führten bis an den äußersten Sinnesrand.
.
Im weiten Himmelsbogen ziehen wir wie gebannt,
werden Teil im Augenblick unentwegter Wiederkehr.
Berauscht von diesen Himmelshöhen so unerahnt,
gehen ein ins ewig unendliche Lichtermeer.
.
Nicht viel enger bei uns sein, uns so innig nah,
wie in diesem Moment ursprünglicher Einfachheit!
Nur wenig Liebenden wird dies so klar offenbar,
wie du trauter Mond uns weist Unsterblichkeit...

© meteor 2023

Informationen zum Gedicht: Trauter Mond

37 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
-
19.11.2024
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige